• Bürgerinitiative gegen den geplanten Windpark in Euba

Die verborgene Gefahr

Der Abrieb an Windkraftanlagen – unsichtbare Umweltbelastung

Windkraftanlagen sind nicht nur durch ihre massive Präsenz in der Landschaft auffällig, sondern auch durch die versteckten Gefahren, die sie verursachen. Ein häufig übersehenes Problem ist der Abrieb an den Rotorblättern. Diese aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) gefertigten Blätter sind extremen Belastungen ausgesetzt: Wind, Regen, Staub und Partikel treffen bei hohen Geschwindigkeiten auf die Blattkanten und verursachen einen schleichenden Materialverlust.

Dieser Abrieb hat weitreichende Folgen. Die abgetragenen Partikel, oftmals Mikropartikel aus Kunststoff und Glasfasern, werden in die Umwelt freigesetzt. Sie gelangen in Böden und Gewässer und stellen eine erhebliche, nicht biologisch abbaubare Belastung dar. Die Mikroplastikpartikel verbleiben über Jahre hinweg in der Umwelt und können durch ihre geringen Größen in die Nahrungsketten von Tieren und Pflanzen gelangen. Dies birgt erhebliche Risiken für die Ökosysteme, die oft in unmittelbarer Nähe von Windkraftanlagen liegen.

Auch technisch gesehen bringt der Abrieb Nachteile mit sich. Die strukturelle Integrität der Rotorblätter wird durch den ständigen Materialverlust beeinträchtigt, was zu einer Verringerung der aerodynamischen Effizienz führt. Dies bedeutet, dass die Anlagen nicht mehr so leistungsfähig arbeiten, was wiederum zu einer Reduktion der Stromproduktion führt. Die regelmäßige Wartung oder gar der Austausch der Rotorblätter wird dadurch zur Notwendigkeit.

Der Abrieb ist somit nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine Gefahr für die Umwelt. Trotz dieser Probleme bleibt das Thema in der breiten Öffentlichkeit und bei vielen Planungen oft unberücksichtigt – ein fataler Fehler, dessen Auswirkungen erst langfristig sichtbar werden.

Mikroplastik durch Erosion
Die Erosion von Rotorblättern setzt Mikroplastik in die Umwelt frei, was potenziell in die Nahrungskette gelangt und sowohl Menschen als auch Tiere gefährden kann.
Unzureichende Forschung
Es gibt nur wenige systematische Studien über die Menge an Mikroplastik, die durch den Abrieb von Windturbinenblättern freigesetzt wird, was die Gefahr unzureichend quantifiziert.
Gesundheitsrisiken
Mikroplastik kann sich in Böden und Gewässern ansammeln und wird zur schleichenden Gefahr für unsere Gesundheit, da es Giftstoffe transportiert, die Krebs und andere Krankheiten auslösen können.

Aktuelle Fotos einer abgebauten Anlage in Zittau. (Laufzeit unbekannt)

So viel Abrieb kann ja nicht entstehen?

"Als grobe Abschätzung geben die Wissenschaftler des IWES zu bedenken, dass ein Erosionsschaden grob vereinfacht den äußeren Teil eines Rotorblattes beträfe. Nehme man weiterhin zur Vereinfachung an, dass das Rotorblatt linear und nicht spitz zulaufe, komme man auf eine maximal betroffene Oberfläche von ca. 10 m².
Würde man nach vier Jahren die komplette Beschichtung im betroffenen Bereich erodiert vorfinden, ergebe sich ein maximaler Materialabtrag von 1.395 t/a für alle rund 31.000 Windkraftanlagen in Deutschland."

WD 8 - 3000 - 077/20 (8. Dezember 2020) © 2020 Deutscher Bundestag

Berechnung des Abriebs bei Windkraftanlagen

Untersuchungen des Fraunhofer-Instituts zeigen, dass der Materialabrieb an Windkraftanlagen in Deutschland jährlich etwa 1.395 Tonnen beträgt, verteilt auf rund 31.000 Anlagen. Diese Daten basieren auf den Abmessungen der durchschnittlichen Windkraftanlagen von 2019. In den letzten Jahren hat sich jedoch die Technologie weiterentwickelt, und es werden zunehmend größere Anlagen errichtet.

In Euba soll beispielsweise eine Vestas V172-7.2 MW Windkraftanlage mit einer Gesamthöhe von 285 Metern gebaut werden. Angesichts der beträchtlichen Dimensionen und der damit verbundenen Belastungen durch Wind und Witterung kann der im Dokument angegebene Höchstwert für Materialverlust durch Erosion heutzutage als realistischer Richtwert betrachtet werden.

Berechnung des Abriebs pro Anlage:

Gesamtabrieb in Deutschland: 1.395 Tonnen/Jahr
Anzahl der Anlagen: 31.000
Der durchschnittliche Abrieb pro Windkraftanlage und Jahr beträgt somit etwa 0,045 Tonnen, also 45 kg.

Über eine Betriebsdauer von 25 Jahren ergibt sich folgender Gesamtabrieb: 45 kg/Jahr multipliziert mit 25 Jahren ergibt 1.125 kg.

Daraus folgt, dass jede Windkraftanlage im Laufe von 25 Jahren insgesamt ungefähr 1.125 kg Material durch Erosion verliert. In Anbetracht der geplanten Windkraftanlagen in Euba, mit einer Höhe von 285 Metern, ist ein erheblicher Materialabrieb durch Erosion unvermeidlich.

Für weitere Informationen zum maximal angenommenen Materialverlust in Windkraftanlagen kann das Dokument des Bundestages unter folgendem Link eingesehen werden: Bundestag-Dokument.

Fazit: Windkraftanlagen in der Nachbarschaft - Ein Gesundheitsrisiko

Die Risiken, die von Windkraftanlagen ausgehen, sind nicht zu ignorieren. Der erhebliche Abrieb an den Rotorblättern setzt Mikroplastik frei, das in unsere Umwelt und letztlich in unsere Nahrungsmittel gelangt. In Anbetracht der unzureichenden Forschung und der potenziellen Gesundheitsgefahren ist es nur vernünftig, sich gegen die Installation solcher Anlagen in der unmittelbaren Umgebung auszusprechen. Wir sollten die Gesundheit und Sicherheit unserer Gemeinschaft an erste Stelle setzen und nicht leichtfertig mit den unsichtbaren Gefahren umgehen, die in Zukunft möglicherweise direkt vor unserer Tür lauern könnten.

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